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Jung und naiv

Am 16. März feierten die Jungen Grünen ihren 20. Geburtstag. Wären sie ein Mensch würden sie nun voller Tatendrang und Hoffnung ihren 20ern entgegenblicken. Eine aufregende, spannende und wandelbare Zeit. 

Die Zwanzigerjahre sind ein Jahrzehnt voller Möglichkeiten, aber auch voller Herausforderungen. Es ist noch überhaupt nicht lange her, dass ich meinen eigenen 20. Geburtstag gefeiert habe und so kann ich mich haargenau an das Gefühl und all meine Ideen erinnern. Optimistisch und auch etwas naiv blickte ich meiner Selbstständigkeit, der ersten eigenen Wohnung, neuen Freundschaften, dem Abschluss meines Studiums, und diversen ganz grossartigen Projekten entgegen. 

Natürlich ist nicht alles wie geplant gekommen. Ganz so einfach und locker ist es dann doch nicht. Trotzdem; Hätte ich nichts gewagt und wäre ich pessimistischer an die Sache rangegangen, hätte ich viele Erfolge wohl nie feiern dürfen. So ähnlich geht es auch den Junge Grünen. In den letzten 20 Jahren haben wir Erfolge gefeiert, aber auch Rückschläge hinnehmen müssen. Weder ich, noch die Jungen Grünen würden etwas an ihrer optimistischen Herangehensweise ändern wollen. Es ist der Mut zu neuen Ideen und eine offene Haltung, die weitere Erfolge verspricht. Wie junge Erwachsene, die auf ihre Teenie Jahre zurückblicken und sich vorstellen, was alles noch machbar ist, reflektieren auch wir unsere Vergangenheit und planen unsere Zukunft. Aus etlichen Veranstaltungen, Initiativen und über die Jahre ausgebaute Strukturen und Vernetzungen können wir viel profitieren. 

 

Als junge Menschen haben wir die Energie und den Enthusiasmus, um Veränderungen herbeizuführen und uns für eine bessere Welt einzusetzen. Doch gleichzeitig müssen wir uns den Realitäten stellen, die uns auf unserem Weg begegnen können. Oft stehen wir vor dem Dilemma, dass die "alte" Politik von langwierigen Prozessen, bürokratischen Hürden und starren Strukturen geprägt ist. Unsere Jugendlichkeit ist hier eine Stärke, die wir nutzen können, um frischen Wind in die politische Landschaft zu bringen, sie gibt uns den Mut, neue Wege zu gehen und alte Strukturen zu hinterfragen.  Wir wollen eine Politik, die transparent, inklusiv und partizipativ ist - eine Politik, die die Stimmen und Bedürfnisse aller Menschen hört und ernst nimmt. 

 

Wir haben Träume und Visionen, die wir verwirklichen wollen. Wir möchten eine Welt schaffen, in der alle Menschen gleichberechtigt sind und in Frieden und Harmonie miteinander leben können. Wie auch ich haben die Jungen Grünen mit ihren 20 Jahren noch ihr ganzes Leben vor sich und sie sind bereit, für ihre Ziele zu kämpfen, egal welche Hindernisse uns im Weg stehen und so utopisch sie auch erscheinen. 

 

Mich beruhigt der Gedanke, dass die Jungen Grünen in ihrem Wesen immer in ihren Zwanzigern bleiben werden. Im Gegensatz zu mir, die sich nicht gegen das älter werden und steigende Verpflichtungen wehren kann, können die Jungen Grünen dank stetig neuen Mitgliedern immer jung bleiben. Ich freue mich darauf, mich auch in weiteren 20 Jahren von ihrem Enthusiasmus anstecken zu lassen. 

 

Linda Junz, Parteikoordinatorin, und Mitglied der Geschäftsleitung Junge Grüne Zürich