Vergangenen Freitag wurden gleich zwei überparteiliche Motionen im Landrat eingereicht: Die erste Motion möchte die Schutzmassnahmen für Betroffene von häuslicher Gewalt verbessern und die andere, dass eine wiederkehrende Datenanalyse zur Gleichstellung im Kanton Glarus eingeführt wird. Erstunterzeichnende sind die beiden Jungen Grünen Landräte Frederick Hefti und Kaj Weibel.
Motion «Schutzmassnahmen für Betroffene von häuslicher Gewalt»
Die Unterzeichnenden Frederick Hefti (Junge Grüne), Andrea Trummer (die Mitte), Sabine Steinmann (SP), Stephan Muggli (FDP), Martin Baumgartner (SVP) und Cinia Schriber (Grüne) fordern konkrete Massnahmen im Bereich häusliche Gewalt, um möglichst rasch und effektiv eine Verbesserung für Gewaltbetroffene erreichen.
So soll der Regierungsrat dem Landrat eine Vorlage unterbreiten, in welcher Wegweisungen durch das Zwangsmassnahmengericht um bis zu 3 Monaten verlängert werden können, damit den Opfern umgehend umfassender Schutz geboten werden kann. Ausserdem sollen Annäherungs-, Kontakt- und Rayonverbote zum Schutz der Opfer durch die Polizei angeordnet werden können, da Gewalt auch bei getrenntlebenden Paaren oder in Form von Stalking auftritt. Ausserdem soll die Arbeit mit Tätern oder Täterinnen mehr in den Fokus rücken und allfällig betroffene Kinder und Jugendliche stärker berücksichtigt werden. Deshalb soll die Polizei in entsprechenden Fällen nicht mehr nur die Opferhilfe automatisch informieren, sondern eben auch die Gewaltberatung und eine Beratungsstelle im Kindesschutz.
Motion «wiederkehrende Datenanalyse zur Gleichstellung im Kanton Glarus»
Die zweite der eingereichten Motionen fordert handfeste Zahlen und Fakten zum Stand der Gleichstellung im Kanton. Diese sollen für die breite Bevölkerung sowie die Gleichstellungsarbeit zugänglich gemacht werden. Unterzeichnende aller Landratsparteien unterstützen das Anliegen. Namentlich sind das: Kaj Weibel (Junge Grüne), Sabine Steinmann (SP), Andrea Trummer (die Mitte), Andrea Bernhard (GLP), Gabriela Meier Jud (FDP) und Yvonne Carrara (SVP).
Eine verlässliche Datengrundlage ist die Voraussetzung für jede zielgerichtete und effiziente Gleichstellungspolitik. Sie ist die Basis für eine faktenbasierte Diskussion und eine fundierte Vorgehensweise. Eine solche Grundlage möchten die Motionärinnen und Motionäre damit schaffen. Die in einem Bericht aufbereiteten Daten zu den Bereichen Bildung, Arbeit, Lohn, Rente, Vereinbarkeit, Politik, Gerichte und sexualisierte Gewalt sollen alle vier Jahre öffentlich zugänglich publiziert werden.